Neuseeland I

Seid bald 3 Wochen sind wir nun hier: am anderen Ende der Welt. Im Grossen und Ganzen ist es so, wie man es sich vorstellt. Gruen, gruen, gruen und alles voller Schafe. Herrliche Kuesten, riiiesige, unberuehrte Waelder und ab und zu eine Stadt. Es scheint als haette die Hektik unserer modernen Zeit Neuseeland noch nicht erreicht. 

 

Die Kiwis sind unglaublich herzliche und hilfsbereite Menschen. Noch bevor man die Stadtkarte fertig auseinandergefaltet hat, steht schon jemand neben einem und fragt, wo man den hin will.

Auch die Gastfreundschaft ist ueberwaeltigend. Wir wurden von einem Ehepaar am Flughafen abgeholt, dessen Adresse wir von Freunden aus Australien erhalten haben. Als waere es das selbstverstaendlichste von der Welt, nahmen sie sich 2 Tage Zeit und fuhren mit uns zu den schoensten Orten in und um Wellington. Da sie in der selben Woche eine Reise auf die Philippinen antraten, wurden wir bei Freunden von ihnen untergebracht. Wie sich herausstellte, sind Tricia und Brian (bei welchen wir fuer die naechsten 1,5 Wochen blieben) die nationalen Fuerbitteleiter von Neuseeland. Ich schaute ein Fotoalbum an von internationalen Fuerbittekonferenzen von Mexiko, Philippinen usw. bei welchen sie teilgenommen hatten. Und wem sein Foto entdeckte ich darin mehrmals? Das meines Vater :-) Die Welt ist schon klein!  

 

Tricia und Brian waren unglaublich! Sie verwoehnten uns nach Strich und Faden. Kurzerhand nahm sie uns mit in den Supermarkt, wo sie alles einkaufte was wir auch nur ansahen. Jeden Tag wurden wir durchgefuettert mit Chips, Dip und Hokey Pokey Ice cream. Es war ein Traum. Wir hatten beide unser eigenes Zimmer, mit einem Bett, das man heizen konnte. Genau das richtige fuer mich! 

Tricia ist Lebensberaterin und eine sehr taffe Frau. Sie hat mich extrem an meine Mutter erinnert, vielleicht fuehlte ich mich darum so zu Hause bei ihnen. Das zeigte sich an meinem Zimmer. Das erste Mal seid wir von zu Hause weg sind hatte ich wieder so ein Chaos, dass es schwierig war, das Bett zu erreichen. Auf Tricias Grinsen hin erklaerte ich ihr, dass der Zustand meines Zimmers ein echtes Kompliment fuer sie sei, da es nur so aussehe an Orten, wo ich mich wirklich wie zu Hause fuehle. :-) 

Sie war es auch die uns eines Abends erklaerte: "Ihr muesst nicht die Welt retten, das hat Jesus schon lange getan. Ihr muesst nicht ueberall sein, fuer alle beten, auf alles eine Antwort haben oder jeden verstehen. Manchmal ist es gut eifach zu sagen: Nein danke! Das muss man ueben!" So kam es, dass Sarah und Hanna wenig spaeter vor dem Spiegel standen und in allen Tonhoehen und Klangmelodien trainierten NEIN DANKE zu sagen. "Eure Ohren muessen sich an den Klang gewoehnen und es muss leicht ueber eure Lippen kommen.", meinte Tricia.

 

Nur 2 Tage nach unserer Ankunft nahmen sie uns mit an ein Gebetstreffen im neuseelaendischen Parlament. Ich war tief beeindruckt. Eine Band war da und schon als wir zur Haupttuere reinkamen fuellte Lobpreis das ganze Parlamentsgebaeude. Ettliche Parlamentarier waren anwesend und liessen sich die Haende auflegen und fuer sich beten. Was fuer ein Vorrecht, dabei zu sein.

Am Wochenende besuchten wir ein 2 taegiges Seminar in einer Gemeinde. Es war sehr spannend und wir konnten viel lernen auch wenn wir uns dank der englischen Sprache sehr konzentrieren mussten.

 

Als unsere Zeit in Wellington vorbei war machten wir uns auf den Weg nach Otaki. Wir entschlossen uns, eine "Auszeit" zu nehmen und uns fuer eine Woche Fasten und Gebet zurueck zu ziehen. Der Ort, den Gott fuer dieses Vorhaben bereit hatte war unglaublich. Wir wohnten in einem ausgebauten Auto tiiiiief im neuseelaendischen Bush. (Es wird von den Kiwis tatsaechlich so genannt und ich finde es gaebe kein treffenderes Wort!) Soweit das Auge reicht nur Berge, Baeume und ein Fluss. Sonst absolut NICHTS! Nur Stille! Kein Internet, kein Handyempfang, immer wieder auch kein Strom. Ich habe sehr gekaempft am ersten Tag. Am liebsten haette ich rechtsumkehrt gemacht und waere wieder nach Wellington in unser geheiztes Bett. Ich dachte die Zeit will ueberhaupt nicht vergehen.

Nachdem ich fuer meine Haltung Busse getan hatte, veraenderte sich alles am 2. Tag. Es war herrlich! Wir verbrachten Stunden damit, eifach Gott anzubeten, zu singen, zu beten, zu reden, zu spazieren, nachzudenken und einfach zu sein! Jede Nacht mussten wir ein Feuer machen um nicht zu erfrieren, und manchmal kamen wir uns vor wie im Film: die einsame Insel nach dem Flugzeugabsturz.

Wir waren erstaunt und Dankbar, wie gut wir auskamen ohne Essen. Auch am 7. Tag konnten wir noch ohne Probleme die Berge rauf und runterklettern. 

 

Nach einer Woche machten wir uns auf die Weiterreise. Wir hatten fast keine Dollar mehr und mein Gebet an diesem Tag war: "Jesus bitte kuemmere dich um unser Butget und bitte: ich haette so gerne mal wieder einen Salat. Das vermisse ich seid Monaten." Nun, die Antwort kam schneller als erwartet. Nur 5 Minuten spaeter kam der Mann von Otaki und sagte: "Ich weis nicht warum, aber ich habe das Gefuehl ich soll euch das geben." Er drueckte uns jedem Geld in die Hand. Am naechsten Tag waren wir bei einem Ehepaar zum Abendessen eigeladen. Die Frau ist Schweizerin und hoerte von einer Freundin, dass wir in die Stadt kommen. Erfreut wieder einmal Deutsch zu sprechen, lud sie uns kurzerhand ein. Als wir uns an den Tisch setzten sagte sie: "Ich hoffe es macht euch nichts aus, dass ich ein kaltes Nachtessen geplant habe." Und sie stellte 4 Schuesseln mit verschiedenen Salaten auf den Tisch. Nicht nur das Gott mein Gebet nach Salat erhoert hat, nein es waren sogar "schweizerische" Salate mit Maggi und Aromat! Kurz vor dem Gehen wurden wir von ihr und ihrem Mann gesegnet und sie drueckten uns beiden Geld in die Hand mit den Worten: "with love!" Wie ernst Gott doch unsere Gebete nimmt! Ich kann nur staunen!

 

Nun sind wir in Palmerston North bei Ralph. Das ist der Pastor, welchen wir auf den Philippinen kennen gelernt haben. Wir sind in einer WG untergebracht von 4 Frauen in unserem Alter. Es ist herrlich! We are enjoying =) 

Morgen geht die Reise weiter und wir sind gespannt, was Gott noch alles vorbereitet hat in unserer letzten Woche am andere Ende der Welt!

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Kommentare: 1
  • #1

    Mam (Donnerstag, 02 Dezember 2010 11:39)

    Das mit em "bush" hani vo Gott scho laaang vorhär ghört - MEGA! Ihr mached das so guet!
    Love you