Philippinen II

Schon haben wir Asien hinter uns gelassen. Der erste Kontinen ist "abgeschlossen". Was fuer ein Jammer! 

Die Zeit auf den Philippinen ging genauso WUNDERbar weiter, wie sie begonnen hat. Das Kidsprogramm in der Slumgegend war fun! (siehe Fotos Philippinen). 

 

Wie sich herausstellte, waren wir genau zur richtigen Zeit auf den Philippinen. Am ersten Wochenende feierte die Geminde ihren 15. Geburtstag. Als ich das Programm las stand da; "Special Number: sister Hanna Woiwode. Inspirational talk: sister Hanna Woiwode" :-) So kam es, dass wir einige Lieder sangen und ich einen kurzen Input geben konnte. 

 

Nur einige Tage spaeter stand das grosse Familienfest von Irene (unsere Gastmutter) auf dem Programm. Sie hat 11 Geschwister und sogar ihre Schwestern aus Kanada und USA sind mit ihren Partnern angereist. Eine riesen Sache also!

Kurzerhand wurden wir dazu eingeladen und so kam es, dass wir mit ettlichen Tanten, Onkeln und Cousins die 12 stuendige Fahrt in den Norden antraten. Dort angekommen wurden wir sofort herzlich in der Familie aufgenommen! Sie behandelten uns, als wuerden sie uns schon ewig kennen und als seien wir ganz natuerlich Teil ihrer Familie.

 

Obwohl nicht alle kommen konnten, waren wir ca. 80-90 Leute. Wir verbrachten 3 Tage mit Karaoke singen, tanzen, essen und Games. Natuerlich mussten wir auch dort eine "Rede" halten und ums Singen kamen wir auch nicht rum. 

Jedoch war ich tief beeindruckt von der Art und Weise, wie diese Familie miteinander umging. Nach dem ich dies gesehen habe, werde ich wohl nie wieder eines von unseren Familienfestern verpassen (was dich freuen wird Mam, ich weiss *g*) Den ganzen Tag lang sah alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aus. 

Abends jedoch sahen wir 2 der Schwestern weinend am Tisch sitzen. Wir gingen hin und nahmen sie in den Arm. Sofort entlud sich all ihr Frust und all ihre Familienprobleme auf uns. Es war erschuetternd!! Das einzige was ich ihr anbieten konnte war Gebet. Ich bin ueberzeugt, dass Gott sie beruehrt hat an diesem Abend. Obwohl sie erneut zu weinen begann als ich fuer sie betete, wurde sie ruhiger und fand ihren Trost beim Einzigen, der in so einer Situation noch Trost geben kann: Jesus! Allerdings musste ich mich nach dem Beten erst einmal zurueck ziehen. Ich konnte so ihren Schmerz nachempfinden, dass ich weinend in  meinem Zimmer sass und sofort alles wieder bei Jesus abladen musste. 

Oft sagen Leute zu mir: "Gell, in so Laendern muss man lernen, sich abzugrenzen und sich zu distanzieren von Allem was man sieht und hoert." NEIN!! Niemals moechte ich mich abgrenzen, wenn ich die Chance habe, am Leben anderer teilzuhaben. Ich muss nur wissen, wo ich mit dem Gehoerten hinkann und das weiss ich!!

 

Nach 3 Tagen machten wir uns wieder auf den 12 stuendigen Heimweg. Wir fuhren erneut die Nacht hindurch und kamen am Sonntagmorgen wieder in Manila an. Gerade rechtzeitig fuer den Gottesdienst, wo wir natuerlich auch wieder eingeteilt waren um Zeugnis und kurze Message zu geben. Todmuede dachten wir anschliessend, dass wir uns jetzt bestimmt etwas hinlegen koennen. Denkste! "Come for lunch and then lets go!" Alles klar! Nach dem Essen machten wir uns auf die 8 stuendige Fahrt zu Ismaels (Gastvater) Sippe. Da alle Verwandten von Irene immernoch auf den Philippinen waren, kamen kurzerhand alle mit. So fuhren wir ca. zu 40igst wieder in den Norden. Dort mieteten wir ein halbes Hotel direkt am Strand und verbrachten eine Nacht und einen halben Tag am wunderschoenen Meer.

 

Wenn ich mir ueberlege, dass wir all diese Leute vor 2 Wochen noch nicht gekannt haben, kann ich es fast nicht fassen. Wir wurden in ihre Familie aufgenommen. Gingen an ihr Familienfest, mit in ihre kurzen Ferien, assen, tranken, wohnten und das alles ohne einen Rappen Geld auszugeben!! Pastor Isamel ist jeden Morgen aufgestanden um fuer uns ein Morgenessen zu kochen, er hat eigenhaendig unsere Kleider gewaschen und darauf bestanden, dass es ein Vergnuegen fuer ihn sei, weil er uns so liebe! Was fuer eine Ehre das ist versteht nur einer, der weiss welchen Status Pastoren in Asien haben! Anyway: God cares! Er sorgt fuer uns ueber bitten uns verstehen. Ich kann nur mein Leben betrachten und staunen, was fuer einen grossen Gott wir doch haben! Sowas waere nicht moeglich ohne ihn!

 

Ach by the way, was ich noch erwaehnen moechte: wir haben Fischaugen ausgesogen, Muscheln und einen ganzen Topf Huenerfuesse gegessen und das Beste zum Schluss: wir haben ein Ei ausgesaugt, den "Mutterkuche" (oder was immer das war) gegessen und zu guter letzt noch das kleine Kuecken, welches halb ausgebruetet war. Ist eine Spazialitaet der Philippinen! Also kurz gesagt: wir haben ALLES gegessen, was uns aufgetischt wurde =) und wir leben immer noch, praise the lord! 

 

Gestern wurden wir dann von der ganzen Familie, plus Lehrerin zum Flughafen gebracht. Auf dem Weg hielten wir im Einkaufzentrum und luden alle zu einem Eis ein. Die 4 Kinder benutzten die Gelegenheit, um das Geld welches sie am Familienfest gewonnen haben, zu verprassen. So konnten sich alle einen Wunsch erfuellen. Die kleine Jemima kam seeling mit einem pinkigen Gumiball, welcher leuchtet, wenn man ihn auf den Boden schlaegt. Den ganzen Weg zum Flughafen war sie damit beschaeftigt. Dort angekommen fluesterte sie ihrer Mama was ins Ohr. Diese strahlte mich an und sagte: "Jemima wuerde dir gerne ihren Ball schenken!" 

Der Abschied war sehr schwer und traenenreich auf beiden Seiten. 3 Stunden spaeter erhielten wir vom Pastor Ismael eine SMS: "Wir sind am ersten Abendessen ohne euch! Wir vermissen euch so sehr und Irene (seine Frau) ist immernoch am weinen!" Kann mir einer erklaeren wie solche Beziehungen entstehen koennen ohne Gott?!?

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Kommentare: 5
  • #1

    Manuel Stuker (Samstag, 06 November 2010 11:19)

    Hoy Hanna
    Wow das freud mi sehr was ihr dedä erläbt!Ich
    Ich findes auch wichdig das mä sich nöd abgrenz sonder mit Läbt

    übrigens wär hät denn das schönä foti obä gmacht wo du druf bisch mit dä Chindä?

    Gottäs sägä

    Manuel

  • #2

    Elke Albrecht (Donnerstag, 11 November 2010 18:08)

    Hallo Hanna,
    erstmal danke für deinen lieben Brief, habe mich sehr darüber gefreut. Ich fühle mich sehr angenommen in der Church. Du bist also in der grossen weiten Welt und erlebst unseren Gott auf ganz besondere Weise. Deine bisherigen Reiseberichte samt den Fotos sprechen für sich. Schön das ich auf diese Weise teilhaben kann an deinen bzw. euren Erlebnissen. Sei ganz mächtig gesegnet und herzlich gegrüsst aus der Heimat.

    Elke

  • #3

    Mam (Donnerstag, 11 November 2010 19:14)

    He, bin stolz uf Dich! Nicht nur weil Du ein Bibeli gegessen hast (was no schlimmer isch als Speuz umrüere!)
    Ha Di lieb

  • #4

    Ronon (Dienstag, 17 Juli 2012 10:12)

    THX for info

  • #5

    Centrifugal Juicer (Montag, 15 April 2013 07:25)

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