Thailand II

Ich schaue auf eine erstaunliche Zeit in Thailand zurueck! Ich genoss es, morgens am Strand zu spazieren, mittags zu lesen, abends frueh im Bett zu liegen und Musik zu hoeren. Ob das ein Zeichen ist das ich aelter werde? :-) Ich beginne die Ruhe genauso zu lieben, wie den Rummel.

 

An Sarahs 20. Geburtstag haben wir einen Roller gemietet. Damit sind wir viele Stunden kreuz und quer durch das Land geflitzt und haben die Schoenheit von Thailand genossen.

 

In unserem Hotel wurden wir wirklich verwoehnt. Eigentlich waere fuer das Morgenessen nur 2 Scheiben Toast und etwas Marmalade erlaubt, aber da wir die einzigen Gaeste waren, wurden wir jeden Morgen mit verschiedensten thailaendischen Spezialitaeten bekocht. Einer der Angestellten konnte sagenhaft gut Gitarre spielen. Es war herrliche, abends mit ihm am Strand zu sitzen und ihm beim spielen und singen zuzuhoeren. Genauso gut gefiel es ihm, uns beim "Worshippen" Gesellschaft zu leisten.

 

Was auch ganz toll war: wir lernten Schweizer kennen, welche im Hotel neben uns einquartiert waren. Es tat gut wiedermal mit Andere unsere Sprache zu sprechen. Wir besuchten gemeinsam den Markt und gingen Abends ins Restaurant essen. Da es ihr letzter Tag war, kamen wir auch noch in den genuss eines vom Hotel gesponserten Abendessens. Corinne und Pascal waren super tolle Leute und es hat riesig Spass gemacht, mit ihnen Zeit zu verbringen und eifach zu reden ueber alles moegliche (Herzliche Dank falls ihr das lesed =))!!

 

Was wir gestern erlebt haben moechte ich UNBEDINGT noch erzaehlen!! Das war wieder mal typisch Gott, wie ich ihn liebe dafuer =) Wir sind in Bangkok angekommen und quartierten uns in einer Jugendherberge ein, welche ziemlich dicht beim Rotlichtviertel liegt. Als wir am Sonntag Abend vom Gottesdienst zurueck gingen, kamen wir an einer Bar vorbei. Einige Frauen sassen vor der Tuer und warteten auf Kundschaft. Ueber der Tuer sah ich eine Schweizerfahne. ich hielt also an und fragte eine der Frauen, was die Fahne zu bedeuten habe. Der Chef des Bordells sei ein Schweizer, war die erschuetternde Antwort. Wie schaehmte ich mich, auf ihre naechste Frage: "where do you come from?" zu antowrten! Wir stellten uns einander vor, aber schon nach einigen Minuten traf Kundscahft ein und die Frauen mussten gehen. Eine jedoch blieb vor mir stehen und ich merkte, dass sie noch irgendetwas moechte. Ploetzlich fiel sie mir um den Hals und klammerte sich regelrecht an mich! Wie musste es fuer diese junge Frau gewesen sein, mal von einem weiblichen Gegenueber umarmt zu werden...?! Dieser Vorfall war meine Vorbereitung fuer das, was am noechsten Tag geschehen sollte...

 

Eine Freundin von mir aus Kanada (welche ich in Mozambique kennen gelernt habe) hat ueber Facebook gesehen, dass ich in Thailand bin. Sogleich hat sie mich mit einer Frau bekannt gemacht, welche in Bangkok mit Prostituierten arbeitet. Gestern wurden wir von ihr eingeladen, ihr "Arbeitsfeld" zu besuchen. Also gingen wir in ihr Haus, in welchem die Mission "new beginnings" Frauen aufnehmen, welche aus dem Sexgeschaeft aussteigen wollen. Am Nachmittag gingen wir mit den Mitarbeiterinnen der Mission in die Bars. 16 oder 17 jaehrige Maedchen sassen auf ihren Hockern und schrien jedem alten, weissen Mann nach, der vorueberging. Wie dringend benoetigen sie dieses Geld fuer ihre Kinder, welche sie meist in diesem Alter schon haben. Nun waren wir also in diese Bar. Begannen mit den Frauen zu reden, hoerten ihnen zu und erzaehlten auch von uns selber. Ihre Herzlichkeit und Offenheit hat mich sehr beruehrt! Wir spielten Billard mit ihnen und WAREN EINFACH DA!! Ich liebte diese Frauen, ohne das ich gross etwas ueber sie wusste!

Anschliessen gingen wir zurueck ins Haus fuer das Nachtessen. Wie erstaunt waren wir, als die Frauen uns fragten, ob wir auf den naechtlichen Outreach auch mitkommen wollten. Natuerlich wollten wir! Also nachten wir uns auf den Weg in eine Gogobar.

 

Wir betraten die Bar und ich haette schlagartig nur noch weinen koennen. Allerdings hatte ich immer die Worte im Kopf, welche sie uns eingetrichtert hatten: "put on a pockerface!" In der Mitte auf der Bar waren ca. 15 Frauen am tanzen. Alle trugen hohe Stiefel. Die einen hatten einen Tangabikini an, andere nur einen Taga und wieder andere trugen gar nichts! Splitternackt tanzten sie an ihrer Stange vor den fast ausschliesslich weissen Maennern! Ich konnte den Schmerz, aber auch die Liebe und das Erbarmen Gottes ueber diesen Frauen fast greifen! Wieder einmal mehr wurde mein Herz gebroche, fuer das was SEIN Herz bricht. Wie dankbar bin ich ihm dafuer. 

Alle Fraue trugen an den Stiefeln oder dem Tanga eine Nummer. Die Maenner konnten der Serviertochter rufen und anhand der Nummer eine Frau bestellen, so wie man ein Menu aus einer Karte aussucht! Mir wurde richtig uebel und ich musste mich beherrschen, diesen Maennern nicht an die Kehle zu springen!

Die Taenzerin gerade vor mir hielt immer wieder Blickkontak und laechelte mich an. Natuerlich lachte ich zurueck, auch wenn mir zum Schreien zumute war. Als sie abgeloest wurde, kam sie mit ihrem Snack auf mich zu und teile ihren Pausenimbiss mit uns. Einmal mehr sah ich, wie Jesus mich ansah durch ihre Augen!

Wir konnten nicht viel mit ihnen reden, da wir dir Sprache nicht beherrschen, aber auch wenn nur schon eine dieser Frauen einen Funken Freude, Hoffnung oder Liebe gespuert hat, hat es siche gelohnt!!!

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Kommentare: 2
  • #1

    Mam (Dienstag, 19 Oktober 2010 21:14)

    Maus, ich verstoh Dich! Au früener ohni Gott hetti die Type chöne würge! Guet bisch deet gsi!

  • #2

    Maya Yoder (Freitag, 22 Oktober 2010 04:00)

    Liebi Hanna, danke fuer din Link :). Ich ha grad es paar vo dine Brichts glaese...so schpannend was ihr alles doerfed erlaebe und wie Gott oich met de richtige Luet in Kontakt bringt! Ich be gschpannt uf wiiteri News :) Send gsaegnet met de Fuelli vo de Liebi und Froid vo Jesus! Hugs!